Birsen Kars ist zur Märtyrerin geworden!


Birsen Kars ist zur Märtyrerin geworden!

Birsen Kars ist einer der Frauen, die das Gefängnismassaker vom 19. Dezember 2000 im Bayrampasa Gefängnis, zeitgleich in 20 Gefängnissen durchgeführt und welche zynischerweiser "Rückkehr zum Leben" genannt wurde, überlebten.

Am 06. Februar 2022 erlag sie dem Krebs, welche eine Folge des Massakers war.

Wer war Birsen Kars?

Birsen Kars wurde am 9. Juli 1973 in Nürnberg geboren. Im Jahr 1984 beschloss ihre Familie, in die Türkei zurückzukehren. Dort ging sie 1990 an die Universität Istanbul, wo sie Wirtschaftsingenieurwesen studierte. Dort lernte sie die Organisation IYÖ-DER kennen, die mit dem Studentenverband TÖDEF verbunden war und für die Demokratisierung der Universitäten kämpfte, die unter dem Diktat der Militärjunta litten. Diese hatte am 12. September 1980 die Macht übernommen.

Im Rahmen ihrer politischen Aktivitäten auf dem Campus wurde sie im Februar 1992 zum ersten Mal verhaftet und gefoltert. Im September 1992 wurde sie erneut auf dem Campus selbst festgenommen. Sie wurde ein zweites Mal 15 Tage lang in Polizeigewahrsam genommen, was eine zweite Runde von Folterungen bedeutete. Dann verurteilte sie das 3. Staatssicherheitsgericht in Istanbul wegen Mitgliedschaft in der Organisation "Devrimci Sol" zu 21,5 Jahren Haft, ohne Beweise und nur auf der Grundlage von Aussagen, die von der Polizei gemacht wurden.

Ihre Gefangenschaft dauerte fast 11 Jahre, davon acht Jahre im Bayrampasa-Gefängnis und zwei Jahre im Gefängnis von Bakirköy. Ihre Verlegung in das Bakirköy-Gefängnis soll im Zuge des tödlichen Angriffs vom 19. Dezember 2000 erfolgt sein, mit dem die neuen "F-Typ-Gefängnisse" eingeweiht werden sollten.

Zwischen 1996 und 2000 kam es in den türkischen Gefängnissen zu erneuten Spannungen. Der Grund dafür ist der Wille des türkischen Staates, politische Gefangene zu brechen. Zu diesem Zweck wird das Militär mehrmals auf die Gefängnisse angesetzt, u. a. in Ulucanlar im September 1999, in Burdur und Bergama im Juli 2000. Dann kommt es zum finalen Sturmangriff ...

Am 19. Dezember 2000 werden 21 Gefängnisse von den Streitkräften, unterstützt von Elitetruppen und der Anti-Terror-Einheit der Polizei, gestürmt. Die Bilanz: 28 Tote und fast 1000 Verletzte.

Birsen Kars befindet sich zu diesem Zeitpunkt in Block C des Bayrampasa-Gefängnisses. Gegen 4.50 Uhr werden die weiblichen Häftlinge durch Geräusche von Abbruchmaschinen und laute Schüsse aus dem Schlaf gerissen. Einige Stunden später verbrennen sechs ihrer Mitgefangenen durch die von der Armee geworfenen Bomben.
Auch sie wird durch die Hölle gehen. Sie wurde inmitten eines blendend schwarzen Rauchs eingeklemmt, der ihren Körper zum Schmelzen brachte. Ihre Haare lösten sich in ganzen Büscheln. Die Haut ihrer Arme sammelte sich an ihren Handspitzen und begann zu schmelzen. Alles brannte, aber ohne Flamme.

Ihre Kleidung war intakt geblieben, aber ihr Körper brannte von innen heraus... Verbrennungen dritten Grades bedeckten ein Drittel seines Körpers. Einige Ärzte vermuteten später die Verwendung von Phosphor in dem Gas, das auf Birsen und ihre Freundinnen im Bayrampasa-Gefängnis abgeworfen wurde.

Anschließend verbrachte sie sechs Monate ohne Unterbrechung im Krankenhaus. Insgesamt wurde sie zehn Mal operiert. Mit den Nachwirkungen des Hungerstreiks von 1996 verschlechterte sich ihre medizinische Situation noch weiter. Im Dezember 2002 wurde sie gemäß Art. 399 der Strafprozessordnung (CMUK) für einen Zeitraum von sechs Monaten freigelassen. Nach ihrer Freilassung unterzog sie sich weiteren chirurgischen Eingriffen.

Seit dem 25. August 2005 war sie in ganz Europa aktiv.  
Sie setzte ihren Kampf gegen Faschismus und Imperialismus fort.

Wir möchten den Kameraden und der Familie von Birsen Kars unser Beileid aussprechen.

Dogan Presseagentur
www.doganpresseagence.ceom


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